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Online talk: Wir weigern uns, Zoombies zu bilden!

Online talk: Wir weigern uns, Zoombies zu bilden!

Date: 26/03/2021

[:en]Wir weigern uns, Zoombies zu bilden!  // We refuse to form zoombies!


Radical critical educational work with migrated and refugee women*
Online talk – the collective and maiz

Online via Zoom:
https://zoom.us/j/95504133042

No registration

Based on their experiences maiz and the collective speak, about educational work with migrated and refugee women*, knowledge production, neoliberal subjectivity, zoombies, human capital, exploitation and exclusion, utopian imagination, poetic and resistant practices of world appropriation and world change in times of technocratic neoliberal educational policies.

The neologism ›zombies‹ in the title results from the conflation between the plural form of the noun ›zombie‹ and the brand name ›zoom,‹ a U.S. software company.

›Zombie‹ usually stands for the depiction of an undead human being moving as if remotely controlled. In the context of current social analyses, the term is used as a metaphor for non-subjects who lose sovereignty over their bodies and thus their agency, as a result of the dominant, neoliberal system that operates through, builds upon, and profits from death (Giroux, 2010).

Another application of the term points to the inability of zombies, as anesthetized subjectivities, to perceive living Others. ›Zombies‹ would thus be flexible subjectivities in the service of neoliberal interests. (Rolnik, 2018)

»By conflating this with the corporate name ›zoom,‹ whose communication platform is experiencing a real proliferation boom at the time of the Corona pandemic in education and elsewhere, we turn our gaze to the critiques and warnings exemplified by the metaphor zombie here. The conversation reflects our search movements for the actualization and translation of this critique in terms of an educational work that refuses the suffocation of the imagination that is taking place (Giroux, 2010). An educational work that refuses to produce anesthetized, submissive, efficient, flexible, narcissistic subjects who pliantly fit into and adapt to the existing system.

The zombies thus become a counter-figure to conscious participation in collective political action, and thus to the approach we take that critical educational work can and should lead to change in current, murderous conditions. A counter-figure for our understanding of adult education as a predestined space for knowledge production in dissent, for the expansion of agency, and for practicing utopian imagination.«

maiz is an independent association by and for migrants with the goal of improving the living and working situation of migrants in Austria and promoting their political and cultural participation, as well as bringing about a change in the existing, unjust social conditions.
Like maiz, the collective is also an organization by and for migrants. It is a place for critical educational work, exchange, dissent and collaborative design: Among other things active in adult education with migrant and refugee women* who have the least privileges.

Literature: Giroux, Henry A. (2010): Zombie Politics and Culture in the Age of Casino Capitalism, Peter Lang. // Rolnik, Suely (2018): Zombie Anthropophagie. Zur neoliberalen Subjektivität, Turia + Kant.[:de]Wir weigern uns, Zoombies zu bilden!
Radikal kritische Bildungsarbeit mit migrierten und geflüchteten Frauen*
Gespräch online mit das kollektiv und maiz

Online via Zoom:
https://zoom.us/j/95504133042

Keine Anmeldung

maiz und das kollektiv sprechen, ausgehend von ihren Erfahrungen, über Bildungsarbeit mit migrierten und geflüchteten Frauen*, Wissensproduktion, neoliberale Subjektivität, Zoombies, Humankapital, Verwertung und Ausschluss, utopische Imagination, poetische und widerständige Praxen der Weltaneignung und der Weltveränderung in Zeiten technokratischer neoliberaler Bildungspolitiken.

Der Neologismus ›Zoombies‹ im Titel ergib sich aus der Verschmelzung zwischen der Pluralform des Hauptworts ›Zombie‹ und der Markenbezeichnung ›zoom‹, eines US-amerikanischen Softwareunternehmens.

›Zombie“ steht meistens für die Darstellung eines untoten Menschen, der sich wie ferngesteuert bewegt. Im Kontext aktueller Gesellschaftsanalysen wird der Begriff als Metapher für Nicht-Subjekte, die die Souveränität über ihren Körper und somit ihre Handlungsmacht verlieren, als Ergebnis des herrschenden, neoliberalen Systems, das durch Tod operiert, darauf aufbaut und davon profitiert (Giroux, 2010). Eine andere Anwendung der Bezeichnung weist auf die Unfähigkeit von Zombies als betäubte Subjektivitäten hin, die lebendigen Anderen wahrzunehmen. Zombies wären demnach flexible Subjektivitäten im Dienst neoliberaler Interessen. (Rolnik, 2018)

Durch die Verschmelzung mit dem Unternehmensnamen ›zoom‹, dessen Kommunikationsplattform zur Zeit der Corona-Pandemie einen echten Verbreitungsboom unter anderem im Bildungsbereich erfährt, richten wir unseren Blick auf die Kritik und die Warnungen, die durch die Metapher ›Zombie‹ hier verdeutlicht werden. Das Gespräch spiegelt unsere Suchbewegungen nach der Aktualisierung und Übersetzung dieser Kritik hinsichtlich einer Bildungsarbeit wider, die die sich vollziehende Erstickung der Vorstellungskraft (Giroux, 2010) ablehnt. Eine Bildungsarbeit, die sich weigert, betäubte, unterwürfige, effiziente, flexible, narzisstische Subjekte zu produzieren, die sich biegsam in das bestehende System einfügen und sich daran anpassen.

Die Zombies werden dadurch zu einer Gegenfigur zu bewusster Beteiligung an kollektivem politischen Handeln, und spiegeln somit den Ansatz, dass kritische Bildungsarbeit zur Veränderung der gegenwärtigen mörderischen Verhältnisse führen kann und soll: Eine Gegenfigur zu diesem Verständnis von Erwachsenenbildung als prädestinierter Raum für Wissensproduktion im Dissens, für die Erweiterung der Handlungsfähigkeit und für das Üben utopischer Imagination.

maiz ist ein unabhängiger Verein von und für Migrant_innen mit dem Ziel, die Lebens- und Arbeitssituation von Migrant_innen in Österreich zu verbessern und ihre politische und kulturelle Partizipation zu fördern sowie eine Veränderung der bestehenden, ungerechten gesellschaftlichen Verhältnisse zu bewirken.
Wie maiz ist auch das kollektiv eine Organisation von und für Migrant_innen. Es ist ein Ort der kritischen Bildungsarbeit, des Austauschs, des Widerspruchs und der gemeinschaftlichen Gestaltung – u.a. in der Erwachsenenbildung mit migrierten und geflüchteten Frauen*, die am wenigsten über Privilegien verfügen.

Literatur: Giroux, Henry A. (2010): Zombie Politics and Culture in the Age of Casino Capitalism, Peter Lang. // Rolnik, Suely (2018): Zombie Anthropophagie. Zur neoliberalen Subjektivität, Turia + Kant.[:]